Mit Erstaunen nahm die friesische CDU Kreisvorsitzende Christel Bartelmei den Kommentar des niedersächsischen Umweltministers Lies zu den Wolfsrissen in Wittmund und im Jeverland zur Kenntnis.
„Allein in Niedersachsen leben inzwischen mehr Wölfe als auf der gesamten Landfläche von Finnland und Olaf Lies ist jetzt der Meinung, dass es Zeit ist, ein regionales Bestandsmanagement einzuführen.
Es ist nicht an der Zeit, es ist 5 nach 12!
In seiner fast fünfjährigen Amtszeit hat er weder mit seiner Parteikollegin, der damaligen Bundesumweltministerin Svenja Schulze noch mit der neuen Ministerin Steffi Lemke eine verbindliche Lösung vereinbart.“
Lediglich Trippelschritte und kosmetische Entnahmen einzelner Wölfe seien vorgenommen worden, aber dem ungebremsten Wachstum der Population auf inzwischen mehr als 350 Tiere allein in Niedersachsen habe man ungerührt zugesehen.
Auch für Landtagskandidatin Katharina Jensen, selbst Landwirtin, ist das Maß voll.
„Nicht nur reden – es muss endlich gehandelt werden. Die Landwirte werden in immer kürzeren Zeitabständen mit furchtbar zugerichteten verletzten und toten Tieren konfrontiert. Unsere Deichsicherheit ist in Gefahr, denn immer mehr Schäfer geben auf, statt Weidehaltung müssen die Kühe künftig in den Ställen bleiben, wenn nichts geschieht und auch die Pferdehalter der Region sind in großer Sorge.“
Lösungen wie Herdenschutzhunde und Herdenschutzäune hätten sich in den meisten Fällen als teuer und praxisuntauglich erwiesen. Das müsste inzwischen auch beim Minister bekannt sein. Trotzdem würde keine tragfähige Lösung auf den Weg gebracht.
Es liege nicht an der EU – andere Länder wie Frankreich, Schweden oder Finnland zeigten, dass eine Regulierung der Wolfspopulationen durchaus möglich wäre.
Es liege auch nicht an fehlenden Daten, das Wolfsmonitoring in Deutschland gäbe einen guten Überblick über die Entwicklung.
„Es liegt schlicht und ergreifend daran, dass Rot und Grün zwar öffentlich immer viel Betroffenheit kundtun, wenn ein Wolfsriss publik wird, aber sich weiterhin jeder sinnvollen Lösung verweigern!“