Ernst Buchow, der Geschäftsführer der Klinkerziegelei Uhlhorn in Grabstede ist ein vorausschauender Planer.
Die Themen Energieeinsparung und der Einsatz erneuerbarer Energien begleiten ihn bereits seit langem, der Betrieb hat seine Hausaufgaben gemacht.
Auf Einladung der CDU-Landtagskandidatin Katharina Jensen stellte er Ihr, der CDU-Kreisvorsitzenden Christel Bartelmei und den Vertretern der Oldenburger CDU-Landtagsgruppe, Wissenschaftsminister Björn Thümler, Karl-Heinz Bley, Jens Nacke, Christoph Eilers und Christian Calderone seinen Betrieb vor.
Die Photovoltaik-Anlage nimmt etwa ein Drittel der Dachflächen ein. 65 % des erzeugten Stroms nutzt der die Klinkerziegelei selbst, der Rest wird vermarktet. Die Trockenkammern nutzen die Wärmerückgewinnung aus dem Brennofen, ein kürzlich erfolgter Umbau des Brennofens soll bis zu 10 % Gas einsparen.
Die Beteiligung an einem neuen Windpark ist in Vorbereitung, um auch in den Wintermonaten Strom aus erneuerbaren Energien zur Verfügung zu haben.
Die aktuelle Explosion der Energiepreise an den Börsen bereitet ihm allerdings zunehmend Kopfzerbrechen, wie es weitergehen soll: „Die aktuelle Lage bereitet mir große Sorgen!“ Würde er, wie manche Branchenkollegen, seine Energie am Spotmarkt einkaufen müssen, würden seine Energiekosten bei dem aktuellen Trend in kurzer Zeit den Umsatz übersteigen. „Zum Glück habe ich mit meinem Energieversorger einen Vertrag bis 2024, der mir noch Luft zum Atmen lässt, allerdings werden die Gasumlagen ab Oktober 2022 zu einer erheblichen Kostensteigerung beitragen.“
Zurücklehnen kann er sich auf keinen Fall, denn sollte die Bundesregierung die 3. Stufe des Notfallplans Gas ausrufen, können die Energieversorger die gestiegenen Preise auch bei Vertragskunden direkt weitergeben oder die Gasversorgung komplett einstellen. Aktuell gilt Stufe 2.
Die Kosten selbst komplett an seine Kunden weitergeben kann er nicht, da die Baubranche aufgrund steigender Zinsen und der hohen Inflation ohnehin schweren Zeiten entgegengeht.
Die anwesenden Landtagsabgeordneten berichteten aus Erfahrungen in ihren Wahlkreisen und teilten die Einschätzungen von Ernst Buchow: „Wenn wir unsere energieintensive Industrie in Deutschland halten möchten, brauchen wir jetzt Lösungen, sowohl für den Übergang bis zur Klimaneutralität, als auch für die Zeit danach.“
Katharina Jensen kritisierte, dass bei der Bundesregierung dazu noch keinerlei Problembewusstsein erkennbar sei. „Der Weiterbetrieb der Kernkraftwerke ist nicht gewünscht, Wasserstoff ist nicht verfügbar, neue Biogasanlagen scheitern an bürokratischen Hürden, aber die Ampel blinkt hektisch hin und her und empfiehlt, die Dusche kälter zu drehen.“
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion habe unter anderem mit ihrem 27-Punkte-Plan bereits gute Konzepte vorgeschlagen. Man müsse es nur beschließen und umsetzen.
Auch die Industrie zeige, dass sie nach vorne denke und diese Kreativität müsse endlich von unsinnigen bürokratischen Vorgaben befreit werden. Christoph Eilers berichtete unter anderem von einem Gemüseproduzenten, der mit den Pflanzabfällen keine Biogasanlage betreiben dürfe, sondern sie weiterhin auf dem Feld verteilen müsse.
„Mit der vorherrschenden Misstrauenskultur der Ampel werden wir die aktuellen Probleme nicht lösen.“
Ernst Buchow zeigte sich verhalten optimistisch für seinen Betrieb und die 25 Mitarbeiter in Grabstede: „Wir haben schon so manche Klippe umschifft, wir werden auch dieses Problem lösen, wir brauchen nur endlich Antworten aus der Politik, wohin die Reise geht!“