Das Militär kauft der Politik Zeit
Auf Einladung der CDU Friesland und der CDU Jever referierte Oberstleutnant Markus Herrmann zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr.
Er ist stellvertretender Regimentskommandeur des Objektschutzregimentes der Luftwaffe „Friesland“ in Upjever und hat selbst zahlreiche Auslandseinsätze begleitet.
„Unsere Sicherheit wird nicht nur, aber auch am Hindukusch verteidigt.“ Die Bedeutung dieses Zitats des früheren Verteidigungsministers Peter Struck kennt Hermann aus eigenem Erleben.
Die „Objektschützer“ sind seit 1999 durchgehend bei Auslandsmissionen der Bundeswehr im Balkan, in Afghanistan und in Afrika im Einsatz.
Markus Hermann berichtete umfassend zu den verschiedenen Auslandsmissionen der Bundeswehr in Afghanistan, im Irak und Syrien und in Mali. Teilweise sind 49 Nationen gemeinsam im Einsatz, die sich aufeinander abstimmen müssen. Die Aufgaben der Objektschützer sind dabei vielfältig: Ausbildung von einheimischen Sicherheitskräften gehört dabei ebenso dazu wie Aufklärung oder die Sicherung von Infrastruktur.
Die Vorwarnzeiten für entstehende Konflikte werden dabei nach Aussage von Hermann immer kürzer. Die Einsätze werden zunehmend robuster. So stehe im Falle der UN-Mission gegen den IS „Counter Daesh“ die internationale Staatengemeinschaft erfahrenen Kämpfern gegenüber, die weltweit rekrutiert werden.
„Das Militär kauft der Politik Zeit“. Markus Hermann ist überzeugt davon, dass die UN-Missionen nur dann erfolgreich sein können, wenn die Ursachen der Konflikte mit politischen Mitteln angegangen werden. Schwach ausgebildete Staatsgebilde, religiöse, ethnische Brüche, Verteilungskämpfe oder politischer und religiöser Extremismus seien die Hauptursachen von Kriegshandlungen. Zur Befriedung müssten Entwicklungspolitik, Diplomatie, Militär, Polizei und humanitäre Organisationen Hand in Hand arbeiten und vor allen Dingen brauche man einen langen Atem.