CDU Kreisverband Friesland

Kammer: Beruf des Seelotsen muss attraktiver werden

Schätzungen zufolge geht in den nächsten 15 Jahren die Hälfte aller deutschen Seelotsen in den Ruhestand. Möglicherweise kann bereits in den nächsten drei bis vier Jahren der Bedarf an Seelotsen nicht mehr gedeckt werden.

Grund genug, Überlegungen für ein neues Ausbildungsmodell bei den Lotsen anzustrengen. Auf Einladung des Arbeitskreises Küste der CDU/CSU-Bundestagsfraktion stellte der Vorsitzende der Bundeslotsenkammer, Kapitän Hans-Herrmann Lückert, jüngst seine Pläne vor:

„Derzeit wird zu wenig nautisches Personal in Deutschland ausgebildet. Das wird zu einem großen Problem für Berufe im Sekundärmarkt, wie etwa bei uns Seelotsen!“ ist Lückert überzeugt.

 

Der Chef der Lotsenkammer warb gegenüber den Unionsabgeordneten für ein dreistufiges Modell. Nach einem nautischen Studium sollen zwei hintereinander folgende 6-monatige Grundausbildungen folgen, woran sich dann die eigentliche 12-monatige See- und Hafenlotsenausbildung anschließt. In einem dritten Schritt sollen die zukünftigen Lotsen dann Patente für verschiedene Schiffsklassen erhalten. Nach vier weiteren Jahren wären deutsche Seelotsen damit voll ausgebildet, um Schiffe aller Größen sicher durch die Reviere der norddeutschen Küsten und Häfen zu steuern.

 

Hans-Werner Kammer, stellvertretender Vorsitzender des Küstenkreises, begrüßte die Initiative der Bundeslotsenkammer: „Angesichts des abzusehenden Mangels an gut ausgebildeten Seelotsen sehe ich bei der Verbesserung der Ausbildung dringenden Handlungsbedarf. Das vorgestellte Modell ist ein guter Ansatz für die anstehende Diskussion.“

 

Kammer sieht in dem Konzept auch ein gutes Signal für das Lotsrevier Weser II/Jade: „Besonders im Nordwesten sind wir auf qualifiziertes Lotspersonal angewiesen. Schließlich sorgen die Lotsen dafür, Schiffe sicher in den Hafen und wieder hinaus zu bringen. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Initiative der Bundeslotsenkammer dafür sorgen kann, den tollen Beruf des Lotsen wieder attraktiv zu machen.“ Außerdem könne ein neues Ausbildungskonzept Impulse für den Jade-Weser-Port setzen, so der Bundestagsabgeordnete.