Einen kleinen Einblick in die verschiedenen Felder der Polizeiarbeit gewann die Gruppe der Frauenunion Friesland bei einem Besuch der Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland. Der kommissarische Leiter der Polizeiinspektion Wilhelmshaven-Friesland, Klaus-Dieter Schulz, stellte das neue Domizil der Polizei in der Mozartstraße vor.
Ingo Berndt erklärt die Steuerung des Schießkinos Das Gebäude wurde 1937 als Stammdienststelle der Marine gebaut und bis Ende 2008 genutzt. Nach 3 Jahren Umbauzeit konnte das Gebäude dann Anfang des Jahres von der Polizei bezogen werden. Neben Einsatz- und Streifendienst, dem Zentralen Kriminaldienst und der Wasserschutzpolizei sind hier auch noch die Diensthundeführergruppe und die Puppenbühne der Polizei angesiedelt.
Polizeidirektor Schulz ist auch gleichzeitig Leiter Einsatz im Inspektionsbereich. Als besonders interessant erlebte er dabei den Besuch von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel im Januar in Wilhelmshaven.
Schießausbilder Ingo Berndt führte durch das sogenannte Schießkino, eine der modernsten Anlagen in ganz Deutschland. Das Schießen auf Schießscheiben gehört dabei der Vergangenheit an. Die Polizisten trainieren hier den sogenannten Deutschuss auf 0 bis 12 Meter bei kurzer Reaktionszeit. In kurzen Videosequenzen können Situationen trainiert werden, die im Streifendienst durchaus nicht selten sind. Ingo Berndt sieht dabei Erfahrung als besten Schutz für
Polizeibeamte: „Das Training ist die Grundlage, aber insbesondere das tägliche Erleben im Streifendienst ist wichtig, um in Gefahrensituationen richtig reagieren zu können.“
Claudia-Andrea König stellte anschließend die Arbeit des Erkennungsdienstes vor. Neben der Abnahme der Fingerabdrücke werden insgesamt 5 Profilaufnahmen und eine Ganzkörperaufnahme gemacht. In bestimmten Fällen wird zusätzlich eine DNA-Probe entnommen.
Seinen Abschluss fand der Besuch der Frauenunion Friesland bei der Wasserschutzpolizei. Schichtleiter Uwe Claus ist gemeinsam mit seinen Kollegen im 24-Stunden-Dienst für die Küstenlinie zwischen Norderney und Bremerhaven zuständig - nachts geht seine Zuständigkeit sogar von der holländischen Grenze bis kurz vor die Tore Hamburgs.
Angesprochen wurde auch die dünne Personaldecke der Polizei. Die Beamten sehen das Ende der Fahnenstange erreicht: „Urlaubs- und krankheitsbedingte Ausfälle können nur mit viel Engagement und Überstunden der Kolleginnen und Kollegen ausgeglichen werden.“ Auch Frauenunions-Vorsitzende Christel Bartelmei weiß aus vielen Gesprächen mit Polizeibeamten aus ihrem Bekanntenkreis, dass hier Handlungsbedarf besteht: „Als Bürger möchte man sich einfach sicher fühlen und Straftaten sollen aufgeklärt werden. Was das konkret für die Arbeit der Polizei bedeutet, darüber macht man sich zumeist zu wenig Gedanken. Man darf aber nicht immer nur die Kosten sehen, man muss auch die Menschen im Blick haben, die für uns den Kopf hinhalten.“
Die Teilnehmerinnen zeigten sich beeindruckt von der Vielfalt der polizeilichen Aufgaben. Christel Bartelmei dankte PD Schulz im Namen der Gruppe: „Ich denke, wir haben alle großen Respekt vor Ihrer täglichen Arbeit gewonnen.“