Der Landesfachbereich Bildung, Forschung und Kultur der CDU im Landesverband Friesland unter Leitung von MdB Stephan Albani und der friesischen Kreisvorsitzenden Christel Bartelmei beschäftigte sich im Rahmen einer Video-Konferenz mit einer wichtigen Schnittstelle zwischen Bildung und Wirtschaft: Der Gründerförderung an der Jade-Hochschule.
Was funktioniert gut, wo ist die Politik gefragt und braucht es mehr gesellschaftliche Anerkennung für den Mut, als Gründer ins kalte Wasser zu springen? – die Fragestellungen der Diskussionsveranstaltung in der von der Bundestagskandidatin Anne Janssen moderierten Veranstaltung waren vielfältig.
Der Präsident der Jade-Hochschule, Professor Dr. Manfred Weisensee führte gemeinsam mit dem Vizepräsidenten für Transfer-Forschung, Prof. Dr. Holger Saß ins Thema ein.
Seit den Anfängen 2005 in ausgedienten Baucontainern hat sich die Gründerförderung in der Jade-Hochschule erfolgreich weiterentwickelt. 2020 verzeichnete die Hochschule 11 Ausgründungen, in 2021 sind es bereits vier. Gute Arbeit zahlt sich aus: Die Jade-Hochschule hat sich mit ihrer Bewerbung im Programm „Exist Potenziale“, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert wird, durchgesetzt. Mit der Fördersumme von 1.652.900 Euro kann die Gründerförderung weiter als erfolgreiche Marke entwickelt werden.
Der Gründungsbeauftragte der Hochschule, Professor Dr. Thomas Lekscha stellte die vielfältigen Angebote für potentielle Gründer(innen) vor. Besonders wichtig ist ihm dabei die gute Vernetzung mit weiteren Akteuren in der Region, wie den Kammern und Wirtschaftsförderern.
Linda Pauksztat & Nursah Capulcu, Gründerinnen der Kreativ-Kreuz GmbH in Wilhelmshaven konnten die gute Unterstützung durch die Fach-Hochschule bestätigen. Ihre Idee, Grabmale aus Holz online zu personalisieren und bestellen zu können, entstand aufgrund eines Trauerfalls in der Familie von Frau Capulcu während des Studiums der beiden Frauen.
Die direkte Beratung in der Hochschule, aber auch durch Partner des inzwischen großen vorhandenen Netzwerkes ermutigte sie, auch wirklich ins kalte Wasser zu springen.
Beide Frauen haben kleine Kinder. „Wir mussten uns anhören „Baby oder Baby!“, da der ein oder andere meinte, dass Kind und Gründung nicht unter einen Hut passen“, erinnert sich Linda Pauksztat. Aber auch hier habe die Hochschule Wege eröffnet.
Daniel Kaszanics von den Weltenrettern aus Oldenburg gründete mit Unterstützung der Universität Oldenburg. Auch er sieht die Hochschule als idealen Nährboden für Gründer: „Wir kommen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen und befruchten uns gegenseitig mit unseren Erfahrungen und Ideen.“
Er lobte das GO! Start-up Zentrum in Oldenburg, in dem gründende Studierende kostengünstig Büroflächen nutzen können. In Wilhelmshaven gibt es dazu die Jade-Start-Up Box direkt bei der Hochschule, in der bereits viele Studierende ihre ersten Schritte als Gründer unternommen haben.
Welche Wünsche haben die Gründer?
Am Anfang ist der bestimmende Faktor meistens die finanzielle Ausstattung des jungen Unternehmens. Oft sind staatliche Mittel daran gebunden, dass man noch nicht begonnen hat und die Antragszeiten sind lang.
Weniger Bürokratie, schnellere Förderung und vor allem Programme für Gründer, die ihre ersten Schritte bereits hinter sich haben, stehen ganz oben auf der Wunschliste der 3 Gründer(innen).
Auch bei der Anerkennung der Gründer durch die Gesellschaft sehen sie noch Luft nach oben. „Risikobereitschaft und der Verzicht auf einen vermeintlich sicheren Arbeitsplatz sind in Deutschland nicht positiv konnotiert“, erzählt Daniel Kaszanics aus seinem persönlichen Erleben.
Anne Janssen kandidiert für Friesland / Wilhelmshaven / Wittmund für den Bundestag und sieht gute Entwicklungschancen für ihren Wahlkreis durch eine positive Start-Up-Kultur: „Ob im Bereich Digitalisierung oder bei der Bewältigung des Klimawandels, überall sind gute Ideen gefragt. Wir sollten bereits in den Schulen durch positive Beispiele die Lust am „unternehmen“ wecken.
Stephan Albani hat selbst mehrfach gegründet und ist als Wissenschaftspolitiker bereits mit Bundes-Forschungsministerin Anja Karliczek im Gespräch. „In den Anfangsjahren der Gründung ist die Gefahr des Scheiterns am Größten. Wir streben an, durch Rückkehroptionen an die Hochschule eine kleine Hängematte zu schaffen, um den Sprung ins Ungewisse ein wenig zu erleichtern.“