Warnung vor zu viel Euphorie
Christel Bartelmei formulierte: „Der Durchbruch bei den Arbeitsplatz-Verhandlungen bei Airbus und PAG ist ein großer Erfolg der Beschäftigten, der IG Metall und der Allianz des Nordens. Aber die zeitlichen Befristungen und Einschränkungen in der Stellungnahme des Unternehmens sollten uns nicht zu euphorisch werden lassen."
Anne Janssen: „Mehr an die Zulieferer denken“
Während der Konferenz hob Anne Janssen die hohe Bedeutung der PAG-Standorte in Varel und Nordenham als führende Arbeitgeber hervor: „Es geht darum, möglichst viele der hoch qualifizierten und hoch motivierten Arbeitskräfte in der Region zu halten – nicht zuletzt, weil sie die Kaufkraft beleben und dadurch unsere Kommunen stärken.“ Bei der Diskussion um die PAG-Zukunft kommt ihrer Auffassung nach noch immer das große Segment der mittelständischen Zulieferer zu kurz. „Deren Sorgen und Nöte müssen von der Politik deutlicher gehört werden“, so die CDU-Bundestagskandidatin. In diesem Zusammenhang begrüßte die Christdemokratin, dass das CDU-geführte Wirtschaftsministerium in Niedersachsen die Luftfahrtförderung für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben sowie integrierte Technologieprojekte auf insgesamt 40 Millionen Euro verdoppelt habe; dieses Förderprogramm läuft bis 2022.
Damit die Zulieferer besser für die zukünftigen Herausforderungen gewappnet seien, regt Anne Janssen einen Ausbau der Weiterbildungsangebote für Industrie-4.0.-Lösungen wie etwa maschinelles Lernen oder 3D-Druck an. Das könne bis hin zu außerbetrieblichen Lernfabriken für das „Lernen im Prozess“ reichen. Diese Entwicklung zu fördern, ist nach Auffassung der CDU-Bundestagskandidatin zum Teil auch eine Aufgabe der Politik.
Björn Thümler erneuerte während der Konferenz mit Christel Bartelmei und Anne Janssen seinen Appell an die Konzernspitze, diese solle den Bereich Forschung und Entwicklung noch ernster nehmen. In einer klimafreundlicheren Luftfahrt mit geringeren CO2-Ausstößen liegt nach Ansicht Thümlers eine „große Chance auch für PAG Varel und PAG Nordenham“. Genutzt werden könnte diese etwa durch eine Kooperation mit der Technischen Universität Braunschweig, deren Forschungsexzellenzcluster bundesweit einmalig sei. Die Überzeugung Thümlers: „Klimaschutz und hochwertige Industriearbeitsplätze lassen sich bestens miteinander in Einklang bringen.“