In einer Videokonferenz diskutierten Touristiker aus Friesland, der Wesermarsch und dem Landkreis Oldenburg mit dem Tourismus- und Mittelstandsbeauftragten der Bundesregierung, Thomas Bareiß.
Eingeladen zur Konferenz hatte die Bundestagsabgeordnete und Wirtschaftspolitikerin Astrid Grotelüschen auf Initiative der CDU Friesland.
Thomas Bareiß nahm viele Anregungen der erfahrenen Touristiker aus Friesland mit „Es ist wichtig, dass wir der Branche in dieser schwierigen Zeit Gehör verschaffen und ihre Probleme ernst nehmen“, so Grotelüschen.
Christel Bartelmei, Vorsitzende der CDU Friesland, moderierte die Konferenz und begrüßt die Gelegenheit, die Situation vor Ort darzustellen: „Wir führen aktuell viele Gespräche und gerade im Bereich Tourismus und Gastronomie gestaltet sich der Wiederanlauf sehr zögerlich, insbesondere bei Reisebüros und Veranstaltern ist das Licht am Ende des Tunnels noch nicht zu erkennen.“ Thomas Bareiß, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, skizzierte die Herausforderungen der und betonte, dass die Probleme im Ministerium ernst genommen würden.
Die Teilnehmer äußerten den Wunsch nach mehr Planungssicherheit, da die Verordnungen der Bundes- und Landesregierungen häufig sehr spät und nicht eindeutig formuliert seien. Bareiß stellte in diesem Zusammenhang Strukturhilfen aus dem Konjunkturpaket für die betroffenen kommunalen Betriebe vor, wobei die kommunale Finanzausstattung laut Grundgesetz Länderaufgabe ist. Er betonte, dass gerade kleine und mittelgroße Betriebe eine Hilfe brauchen, um durch die Krise zu kommen: „Wenn die Strukturen im ländlichen Raum kaputt sind, sind sie langfristig verloren. Das darf nicht passieren.“
Der Geschäftsführer der Wangerland-Touristik, Armin Kanning, wies darauf hin, dass finanzielle Beihilfen für die Unternehmen ermöglicht werden müssten, da sonst geplante Investitionen trotz Förderzusagen finanziell nicht gestemmt werden könnten. Tourismusberater Reinhard Thomssen betonte, dass auch in den Kommunen Gelder fehlen, um die Investitionen im Tourismusbereich durchzuführen. Hier müsse abgewartet werden, wie das geplante Kommunalpaket wirkt. Katja und Volker Lohmann vom Hotel Friesische Wehde in Bockhorn berichteten von den Auswirkungen der Pandemie auf ihren Betrieb. Mit den Lockerungen und durch zunehmenden Inlandstourismus geht es langsam aufwärts, „aber das wird die Umsatzverluste von 75-80% der letzten Monate nicht ausgleichen.“ Größere Veranstaltungen sind bis mindestens Ende Oktober untersagt, davon sind gerade Saalbetriebe stark getroffen.
Thomas Bareiß, der selbst aus dem ländlichen Raum kommt, nahm viele Anregungen mit und die Probleme ernst: „Wir wissen, dass die Branche noch einige Zeit mit den Folgen zu kämpfen hat, aber wir haben das im Blick.“ Seinen privaten Urlaub will er in diesem Jahr in Norddeutschland verbringen. Christel Bartelmei lud ihn herzlich nach Friesland ein: „Dann können Sie sich auch persönlich davon überzeugen, wie wichtig es ist, dass der Tourismus in unserer Region eine gute Zukunft hat.“