CDU Kreisverband Friesland

„Wir erwarten klare Signale von der Politik“

Mitglieder der CDU Friesland informieren sich zur örtlichen Landwirtschaft

Die Milchkrise geht schon seit Wochen durch die Presse. 20 Cent pro Liter Milch sind einfach zu wenig, um das Überleben der vielen familiengeführten in Friesland zu gewährleisten.

„Das ist ein einfaches Rechenexempel“, erläuterte der Geschäftsführer des Kreislandvolkes Friesland, Manfred Ostendorf. Er war der Einladung des CDU Kreisverbandes Friesland gefolgt, bei einer Hofbesichtigung beim Betrieb der Familie Rothert im Wangerland die aktuelle Lage zu diskutieren.

 

Manfred Ostendorf, Geschäftsführer des Landvolks FrieslandManfred Ostendorf, Geschäftsführer des Landvolks Friesland

„Umsatzeinbrüche von mehr als 200.000 € sind keine Seltenheit. Das Geld für Investitionen fehlt, es müssen Kredite aufgenommen werden, um den laufenden Betrieb zu finanzieren. „Wir brauchen konkrete Hilfe und Steuererleichterungen, sonst schmiert der ganze ländliche Raum ab.“

Dies konnte Hans-Georg Rothert ebenfalls wie die vielen anwesenden Landwirte im Publikum bestätigen. Familie Rothert bewirtschaftet einen Betrieb mit 150 Kühen, jährlich vermarktet sie ca. 1,4 Mio. Liter Milch.

Zusätzlich zum Preisverfall müssen die Landwirte erhöhte Bauauflagen und Pachten, zusätzliche Abgaben und vorgeschriebene Investitionen verkraften. „In den letzten Jahren stiegen die Kosten der Milchproduktion um durchschnittlich 4-5 Cent pro Liter“, so Ostendorf. Außerdem stünden die Landwirte zunehmend medial am Pranger: „Viele Berichte haben mit der Realität nicht das geringste zu tun.“ Er wünscht sich mehr Kontinuität in der Landwirtschaftspolitik:  „Es muss nicht alle 8 Tage etwas Neues erfunden werden, um die Schrauben weiter anzuziehen.“

Es müssen klare Signale von der Politik kommen, damit die Betriebe wieder eine Perspektive bekommen.“

Im Landkreis Friesland sei vorwiegend ein gutes Miteinander zu verzeichnen. Sorge bereitete aber der geplante Landschaftsrahmenplan. Insbesondere im Wangerland, aber auch im Südkreis sollten zusätzliche Schutzgebiete ausgewiesen werden, was mittelfristig zu einer weiteren Verknappung der landwirtschaftlichen Flächen führte.  

Entschieden lehnt das Landvolk die Pläne der Nationalparkverwaltung Wattenmeer ab, entlang der Deichlinie sogenannte Entwicklungszonen zu schaffen. „Hierbei werden über die Hintertür Naturschutzgebiete geschaffen und die landwirtschaftliche Nutzung wird massiv eingeschränkt“, so Ostendorf. Die Mandatsträger in Kreis und Kommunen seien hier gefragt, genau hinzusehen.

Die Landvolkverbände haben die Kampagne „Echt Grün - Eure Landwirte“ ins Leben gerufen, um ein besseres Verständnis für moderne, tierfreundliche Landwirtschaft in der Gesellschaft zu wecken und das Image und Ansehen der Landwirtschaft zu verbessern.

Unter www.eure-landwirte.de können sich die Bürgerinnen uind Bürger informieren.

Dort findet man auch die Milchpreispetition der Landwirte, die die CDU Friesland ausdrücklich unterstützt.

 „Wir stehen zu unseren Landwirten!“ Kreisvorsitzende Christel Bartelmei weiß um die Bedeutung der Landwirtschaft für Friesland. „Wir haben bereits eine Resolution für die Landwirtschaft in den Kreistag eingebracht und werden bei diesem Thema am Ball bleiben.

Die CDU Friesland lädt interessierte Bürgerinnen und Bürger am 11.8., 19:30 Uhr in die Altdeutsche Diele nach Steinhausen ein. Dort wird uns das Landtagsmitglied Clemens Große Macke über aktuelle Entwicklungen und Handlungsoptionen für den ländlichen Raum informieren. Er ist selbst Landwirt und Unternehmensberater in der Landwirtschaft und ausgewiesener Fachmann im Thema.